In nur einer Woche von Herausforderungen im Küsten- und Meeresschutz zur innovativen Lösung: Vom 19.09.2022 bis 24.09.2022 veranstaltete das Transferzentrum für Maritime Technologien SH den Hackathon „Ocean Re-CREATION Challenge“. Die Veranstaltung fand im Kontext zur Entwicklung einer smarten KielRegion statt, sodass regionale Aufgabenstellungen mit Übertragungspotenzial im Vordergrund standen. Zur Bearbeitung der Aufgaben kamen interessierte Programmierer:innen, Designer:innen, Naturwissenschaftler:innen, Betriebswirt:innen und weitere Expert:innen zusammen und wurden gemeinsam kreativ. Täglich erhielten die Teams Impulse, die ihnen halfen Schritt für Schritt den Weg von der ersten Idee zum Prototypen und schließlich zum fertigen Produkt zu gehen.

Aufgabenstellungen sind mit den Menschen der KielRegion  entwickelt worden

Rund 5 Monate haben die Teams des TransMarTech und der Smarten KielRegion an küsten- und meeresrelevanten Veranstaltungen im Kreis Rendsburg-Eckernförde, Kiel und Kreis Plön teilgenommen, um mit Bürger:innen ins Gespräch zu kommen und sie zu lokalen Herausforderungen zu befragen.
 
„Dank des
partizipativen Prozesses konnten wir zum einen Aufmerksamkeit der Bürger*innen für das Thema Küsten– und Meeresschutz gewinnen, zum anderen konnten wir Einblick bekommen welche Herausforderungen für Bürger*innen präsent sind. Unter anderem wurde hier das Problem des Mülls in den Küstengebieten benannt“ (berichten Julia Plath und Franziska Stalf)

Experteninterviews und verschiedene Workshopformate in der Region bilden eine weitere Grundlage für die Herausforderungen des Hackathons. Dabei wurden Verwaltung, Ministerien, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen eingebunden. Kuratiert wurden für die Challenge letztlich sieben Aufgaben.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit von Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Hochschulen, Forschungsinstituten und der Verwaltung

Rund 30 Teilnehmer:innen und 15 Mentor:innen, mit unterschiedlichen fachlichen Hintergründen aus der Region, meldeten sich für den Hackathon an. Auch aus Rostock, Lübeck und Dänemark wirkten Repräsentant:innen in der Woche mit, sodass ein Wissenstransfer auch über die Region hinaus gegeben ist. Ergebnisse des Hackathons werden außerdem bei der Erstellung einer Smarte KielRegion Strategie Anfang 2023 berücksichtigt.

Die Lösungen sind für Forscher, Erwachsene und Kinder spannend

Den ersten Platz gewann das Team “Ghostnet Busters”, das sich mit der Identifikation von Geisternetzen mittels Sonar beschäftigt hat. Künftig soll diese Lösung unter Einbeziehung Künstlicher Intelligenz dazu beitragen, dass Geisternetze leichter lokalisiert und geborgen werden können. Ebenfalls Preise erhielten die Themen nachhaltiges Aquafarming sowie eine intelligente Hinderniserkennung unter Wasser. Weitere spannende Ideen waren ein Müll sammelnder Spielzeugkatamaran, smarte künstliche Riffe und ein digitales Liegeplatzmanagement für Häfen.

Dr. Ulf Kämpfer lobte den Einsatz der Teams vor dem Hintergrund der Bedeutung des Küsten- und Meeresschutzes für die Region “Wir sind auf das Meer angewiesen, nicht nur in Kiel, sondern wir als Menschen. Also brauchen wir Lösungen.“.

Prof. Dr. Katja Matthes, Direktorin des GEOMAR Helmholtz Zentrums für Ozeanforschung und Schirmherrin des Hackathons im letzten Jahr freute sich vor allem über die zahlreiche Beteiligung aus dem Institut dieses Jahr. Es gehe um die interdisziplinäre Zusammenarbeit, um dringend notwendige Lösungen zu entwickeln “Es reicht nicht aus, dass wir möglichst viel über den Ozean wissen” sagte sie: “Wir brauchen dringend Lösungen für den Ozean.”

 

Was ist die Smarte KielRegion?

Die Smarte KielRegion ist ein Modellprojekt Smart City gefördert durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Das Modellprojekt hat zum Ziel mit smarten, meist digitalen Lösungen die Lebensqualität der Menschen in der KielRegion zu sichern und zu verbessern. Küsten- und Meeresschutz stellt aufgrund der geografischen Lage der Region eines der Haupthandlungsfelder dar und bietet dank lokaler Kompetenzen das Potenzial eine Vorreiterrolle bundesweit in diesem Bereich auszubauen.